Treptow- Köpenick gilt als reizvollste, vielfältigste und zugleich erholsamste Tourismusregion Berlins. In einem Lebensraum, wo andere gern Urlaub machen, informiert der Tourismusverein Treptow-Köpenick e. V. über die namentliche Neugründung seiner 100%igen Tochter, der Stadtmarketing TK GmbH.
Herr Richter, welches Ziel steckt hinter der namentlichen Neugründung?
Der Tourismusverein hat sich in den letzten Jahren zu einem der führenden bezirklichen Tourismusvermarkter Deutschlands entwickelt. Mit uns wurden innovative Ideen ins Leben gerufen, mit denen wir im letzten Jahr sogar zum deutschen Tourismuspreis nominiert wurden. Nun möchten wir mit unserem Bezirk und der dazugehörigen Wirtschaftsförderung einen neuen Weg einschlagen und mit der Gründung der Stadtmarketing TK GmbH unseren Bezirk für die nächsten 10 Jahre noch erfolgreicher positionieren. Mit unserer neuen Vermarktungsgesellschaft richten wir dabei den Blick auf fünf zentrale Säulen: Wirtschaft, Tourismus, Kultur, Sport und Medien. Sie bilden das Fundament für einen Bezirk, der in Berlin aber auch weit darüber hinaus eine Weltmetropole in Verbindung mit Naturerholung präsentiert. Jede dieser Säulen trägt einzeln dazu bei, die Region noch sichtbarer und erlebbarer zu machen. Alle zusammen machen jedoch unsere Region noch erfolgreicher.
Welche Kernziele verfolgt der Tourismusverein beim Thema Stadtmarketing in den nächsten Jahren?
Die Stadtmarketing TK GmbH soll zukünftig das zentrale Stadtmarketingorgan darstellen, um die Marke Treptow-Köpenick unter den genannten fünf Säulen noch stärker zu positionieren. Sie ist somit nicht nur Ansprechpartner, sondern auch Berater und Vermarkter zugleich. Ziel ist es, die Region auf ihrem Erfolgsweg unter einem klaren Konzept die nächsten 10 Jahre zu begleiten. Hierzu hat der Bezirk aktuell ein Tourismus- und Marketingkonzept an eine Beratungs-Agentur in Auftrag gegeben, aus dem heraus die ersten Ergebnisse und Handlungsempfehlungen noch in der ersten Jahreshälfte präsentiert werden sollen.
Wir sind der Bezirk mit den stärksten Wachstumszahlen. Doch wer schnell wächst, hat es hier und da auch mit Wachstumsschmerzen zu tun. Wir müssen sie ernst nehmen und sehen hier für die nächsten Jahre eine völlig neue Aufgabe. Wir leben gerade in Berlin in einer sehr vielfältigen Gesellschaft. Unterschiedliche Kulturen, Lebensweisen und Identitäten begegnen sich täglich. Sensibilisierung und Akzeptanz hilft uns, diese Vielfalt nicht als Herausforderung, sondern als Bereicherung zu sehen. Es geht mir in erster Linie um Sensibilisierung und Akzeptanz. Denn ich wünsche mir von Herzen, dass wir auch in Zukunft alle zusammen gerne Gastgeber sind.
Oft wird der Begriff “Akzeptanz” mit “Toleranz” verwechselt. Wo liegt aus Ihrer Sicht der Unterschied?
Toleranz bedeutet im Grunde: „Ich lasse dich sein.“ Akzeptanz geht einen Schritt weiter: „Ich respektiere dich, wie du bist.“ Sensibilisierung ist der Prozess, der uns überhaupt erst befähigt, andere Perspektiven wahrzunehmen und respektvoll damit umzugehen.
Wie kann man Menschen für das Thema Tourismus oder Gastfreundschaft sensibilisieren?
Am effektivsten wirkt natürlich der persönliche Kontakt und Austausch. Wenn Menschen Geschichten hören, wenn sie erfahren, was andere bewegt, wenn sie sich trauen, Fragen zu stellen – dann entsteht Verständnis. Wichtig ist, dass Sensibilisierung nicht belehrend wirkt, sondern zu echtem Nachdenken anregt. Und das ist es, was wir möchten. Wir sind die beliebteste Erholungsregion Berlin. Es ist schön, dass so viele unterschiedliche Menschen zu uns kommen. Sie alle sind nicht nur eine Bereicherung, sondern für unseren Tourismus auch eine Wertschöpfung. Denn diese kommt von Wertschätzung.
Was sind die häufigsten Hindernisse auf dem Weg zu mehr Akzeptanz?
Vorurteile, Unsicherheiten und manchmal schlicht mangelndes Wissen. Viele Menschen reagieren ablehnend, wenn sie etwas nicht kennen oder nicht einordnen können. Deshalb brauchen wir in erste Linie Akzeptanz und auch Räume, in denen Fragen und vor Allem Anregungen erlaubt sind. Offenheit entsteht nur, wenn man sich sicher fühlt.
Was kann jeder Einzelne tun, um zu mehr Akzeptanz in seinem Umfeld beizutragen?
Zuhören, beobachten, hinterfragen – und bereit sein, die eigene Sichtweise zu erweitern. Es hilft, sich bewusst zu machen: Wir alle tragen Ideen in uns. Wenn wir es weiterhin schaffen, uns ohne schnelle Bewertung zu begegnen, entsteht ein Klima, in dem touristische Vielfalt selbstverständlich wird.
Was liegt Ihnen als Geschäftsführer des Tourismusvereins in diesem Jahr besonders am Herzen?
Besonders möchte ich auf die Altstadt Köpenick aufmerksam machen. Sie ist nicht nur Kulturgut mit viel Geschichte, sondern auch ein beliebter Treffpunkt zum Shoppen und Flanieren oder für einen Besuch in einem der vielen Cafés, Bars und Restaurants.
Unsere Altstadt, eines der historisch und kulturell wertvollsten Viertel Berlins, befindet sich mitten in einer umfassenden Modernisierung. Die kommenden Jahre bringen bedeutende Veränderungen mit sich, die nicht nur die Infrastruktur verbessern, sondern auch die Lebensqualität aller Bürgerinnen und Bürger nachhaltig steigern werden. Trotz der wichtigen Umbaumaßnahmen werben wir für ihren Charme und engagieren uns gerne für die Interessen der Gewerbetreibenden. Für Händler und Kulturschaffende, aber auch für interessierte Anwohner, findet auch in diesem Jahr jeden ersten Donnerstag im Monat im Weinhaus in der Grünstraße unser Stammtisch als Infoveranstaltung zu den Baumaßnahmen statt.
Auf welche Highlights können wir uns freuen und welche neuen Projekte sind geplant?
Treptow-Köpenick ist Wasser, Geschichte, Natur und Gemeinschaft. Die stärksten Vorzüge von Treptow-Köpenick für Touristen aus Berlin, Deutschland und der Welt, sind die einzigartige Kombination aus Natur, Erholung und Weltmetropole. Uns ist klar gewesen, dass wir nicht die Destination Nummer eins in Berlin sind, wenn es um den Erstbesucher geht, aber die Wiederholungstäter machen mittlerweile knapp 70 Prozent aus. Sie wollen Kieze erleben, das echte Berlin entdecken und sie wollen Kultur. Dabei haben wir als Tourismusverein vor allem die Berliner*innen selbst im Blick. Unter der Leitung von Anja Schulze, plant und organisiert der Verein in diesem Jahr eine völlig neue Vielfalt an Konzerten und Kulturveranstaltungen und möchte auch Veranstalter noch stärker bei uns im Bezirk unterstützen.
Die Termine der beliebten Kneipenfeste sind der 28.02.2026 in Friedrichshagen und der 21.03.2026 in der Altstadt Köpenick. Auch die Kirchenkonzerte werden wieder regelmäßig stattfinden. Auftakt war am 14.12.2025 das Weihnachtskonzert mit den Swingin` Hermlins in der Christophorus Kirche in Friedrichshagen. Zur Weihnachtszeit in diesem Jahr können wir uns auf eine Show zum 111. Geburtstag von Frank Sinatra freuen. Zum Klassik Open Air im Freiluftkino Friedrichshagen präsentiert uns Ronny Heinrich mit seinem Orchester am 06. Juni die Große 100 Jahre Peter Alexander Show. Unser beliebtes Summer Open Air auf dem Schloßplatz, traditionell mit prominenten Double Künstler*innen, geht dieses Jahr sogar über zwei Tage. Am 11. Juli begrüßen wir Helene Fisher und Andrea Berg zur Schlager Nacht, am 12. Juli die wunderbare The Simon & Garfunkel Revival Band. Und auch Alex Parker mit seinen unvergessenen Udo Jürgens Songs wird noch einmal am 12. September in Köpenick zu Gast sein.
Zum Abschluss: Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Dass wir unsere touristische Vielfalt noch mehr wertschätzen. Dass Sensibilisierung ein grundlegender Bestandteil unserer Bildung ist und bleibt – in Schulen, in unseren Betrieben und natürlich in unserem Alltag. Das wir mutig genug sind, uns selbst immer wieder zu reflektieren. Denn echte Akzeptanz beginnt bei uns selbst.
Mehr Informationen finden Sie unter:
https://www.stadtmarketing-tk.de/
https://tkt-berlin.de/allgemeine-informationen/

